Miso-Spaghetti mit gebratenen Pilzen
Frischkäsecreme und Schnittlauch
Miso ist ein hochspannendes Thema für die kreative Küche – und auch eines für’s Fingerspitzengefühl. Denn die Würzpaste aus fermentierten Sojabohnen (oder auch aus anderen Hülsenfrüchten oder aus Reis) ist wahnsinnig kräftig, aromatisch dominant und ordentlich salzig im Geschmack. All das macht sie so interessant für diverse Einsatzgebiete in der Küche. Zugleich kommt es allerdings auch auf die richtige Dosis an.
Welche Miso-Paste ist die beste?
Auch nicht zu verachten: Die Wahl der richtigen Miso-Paste. Denn es gibt helle Pasten, die sich gut für helle und leichte Gerichte eignen. Dunkle Pasten sind tendenziell kräftiger und passen gut in die kräftige Küche – so wie auch hier zu den gebratenen Pilzen. Außerdem gibt es Unterschiede in der Qualität – nicht jede Miso-Paste ist wie die anderen, ganz im Gegenteil. Es lohnt sich also, sich bei der Miso-Paste ein wenig Zeit zu nehmen, verschiedene Pasten auszuprobieren und die persönliche Lieblingsrichtung zu finden.
Rezepte für Miso-Paste
Ich bin selbst noch in den Anfängen meiner Miso-Geschmacksrecherche, stehe aktuell aber sehr auf die Soja-Miso von Schwarzwald-Miso (Markenname als Empfehlung, keine bezahlte oder beauftragte Werbung) als Allrounder. Insofern habe ich sie immer im Kühlschrank und setze sie spontan nach Lust und Laune ein. In Saucen kann Miso (dosiert) ein echter Hit sein, auch in Salatdressings, zum Beispiel in Kombination mit süßem und scharfem Senf sowie geröstetem Sesamöl (Asia-Style), ist die Miso-Paste großartig!
Inspiriert aus dem schönen Buch „Wien“ von Haya Molcho
Als ich dann kürzlich durch das wunderschöne neue Buch „Wien“ von Haya Molcho und ihren Söhnen geblättert habe, lachte mich ein Rezept aus dem Gemüsekapitel an: Ein Sandwich aus Sauerteigbrot mit gebratenen Pilzen und Miso-Marinade (S.95). Was mich beim ersten Lesen und Sichten dieses Rezepts am meisten begeisterte, war die unglaublich simple Marinade: Misopaste, Ahornsirup, Wasser und Sesamöl werden vermengt, minimal erwärmt und sollten – so las es sich für mich aus dem Rezept heraus – eine regelrechte Wundermarinade mit Umami-Boost-Effekt ergeben…
Inspiration für cremige Spaghetti…
Das ist genau meins! So probierte ich das Rezept aus, war begeistert und experimentiere schließlich weiter mit der Grundidee rund um diese Marinade. Genau so ist die Idee für diese vegetarischen Feierabend-Spaghetti entstanden: Ihr vermengt die warmen, frisch abgegossenen Spaghetti mit Frischkäse und ein wenig Kochwasser, sodass eine sämige Creme rund um die Nudeln entsteht. Darauf träufelt Ihr die Miso-Marinade. Ich habe die Mengen für mich minimal angepasst in den Verhältnissen, hier kann aber jeder nach seinem ganz persönlichen Geschmack und der gewünschten Intensität gehen, was Salzigkeit, Süße und aromatische Power angeht.
Miso-Paste kombinieren
Anstelle von Rosmarin habe ich Schnittlauch verwendet – die Kombination aus warmen Nudeln, cremiger Frischkäsesauce und würzigen Schnittlauchröllchen ist einfach für sich schon sensationell – wenn dann noch die gebratenen Pilze und die köstliche Miso-Marinade dazukommen. lasst’s Euch schmecken! Und danke für die wunderbare Inspiration, liebe Haya & Deinem Team!
Miso-Spaghetti mit Pilzen und Schnittlauch
Zutaten für 2 Portionen:
Für die Pilzpfanne:
- 500 g gemischte Pilze (Shiitake, Champignons, Austernpilze etc.)
- 3 EL Sonnenblumenöl
- Salz, Pfeffer
- 1 Knoblauchzehe, grob gerieben
Miso-Sauce:
- 100 g Misopaste (z.B. Schwarzwaldmiso, dunkel)
- 175 ml Wasser
- 50 ml Ahornsirup
- 20 g geröstetes Sesamöl
Außerdem:
- 250 g Spaghetti
- 100 g Frischkäse, natur
- ½ Bund Schnittlauch, in feinen Ringen
Zubereitung:
Für die Miso-Sauce alle Zutaten (bis auf das Sesamöl) vermengen und leicht unter Rühren erwärmen, sodass sich die Paste vollständig auflöst. Das Sesamöl bitte erst kurz vor dem Servieren untermixen, so bleibt es besonders intensiv.
Die Pilze putzen, je nach Größe halbieren oder vierteln. Eine beschichtete Pfanne bereitstellen, das Öl darin erhitzen und die Pilze rundherum kurz anbraten, leicht salzen und pfeffern. Die Knoblauchzehe abziehen, grob reiben und den frischen Knoblauch unter die Pilze geben.
Die Spaghetti wie gewohnt in Salzwasser kochen, abgießen und dabei 100 ml Kochwasser auffangen. Die Nudeln mit dem aufgefangenen, heißen Kochwasser sowie 100 g Frischkäse vorsichtig vermengen.
Die Spaghetti in Schalen anrichten. Pro Portion je zwei Esslöffel warme Misosauce über die Frischkäse-Spaghetti träufeln. Die warmen Pilze mit 1/3 der restlichen Misosauce vermengen und auf die Nudeln geben. Mit frischem Schnittlauch angerichtet servieren.
Tipp: Weitere Misosauce nach Bedarf und Geschmack zugeben – sie ist sehr intensiv und salzig, daher lieber erst weniger auf die Teller geben und nach Geschmack punktgenau nachnehmen.