Selbst geerntet: So pflanzt Ihr Euren eigenen Balkon-Kräutergarten!
Mit Dill, Minze, Salat, Buschtomaten und Peperoni
Gefühlt nehme ich es mir jedes Jahr vor: Ich werde einen Kräutergarten pflanzen. Alles homemade – frische grüne Kräuter, direkt vor der Küchentür auf dem Balkon – besser geht es ja nicht.
Was jetzt kommt, wird der ein oder andere schon ahnen (und sicher auch aus eigener Erfahrung kennen…): Die Zeit rennt, der Sommer ist in vollem Gang und die Zeit zum Kräuterpflanzen ist vorbei. So ging es jetzt drei, vier Jahre in der Reihe… Immer wieder hatte ich den Pflanz-Slot im Frühjahr verpasst. Doch dieses Jahr ist es anders!
Wir haben Mitte Mai und der Balkon ist wunderhübsch bepflanzt! Und zwar nicht nur mit Klassikern wie Dill, Minze, Rosmarin und Zitronenthymian – auch kleine Gemüsepflänzchen, wie Buschtomaten, Topf-Paprika, Peperoni, Rauke und drei kleine Salat-Experimente sind dabei!
Weil es wirklich super einfach ist und auch noch jede Menge Spaß macht, gibt es wirklich keinen Grund, die Pflanz-Aktion immer wieder hinaus zu schieben. Und damit es in den nächsten Jahren schneller geht, habe ich die wichtigsten Schritte, Tipps und Tricks für den eigenen Balkon-Kräutergarten in diesem Beitrag einfach mal zusammengefasst:
Die wichtigsten Schritte zum eigenen Balkon-Kräutergarten
- Den richtigen Zeitpunkt nicht verpassen: Anfang April bis Ende Mai ist ideal
- Kübel oder Kästen besorgen, unten vier bis sechs Löcher einschneiden, sodass sich die Feuchtigkeit nicht staut – bei Kübeln, bitte mindestens 20 cm Durchmesser, besser mehr wählen (Pflanzen mögen Platz zum Wachsen…)
- Übertöpfe, Holzkisten oder anderes schickes Beiwerk besorgen, sodass das Ganze noch nett ausschaut und die unschönen Kübel einfach darin „verschwinden“ – ich habe alte Weinkästen gewählt
- Erde besorgen – ich nehme Bio-Erde, die schon etwas Dünger enthält. Ansonsten: Erde mit etwas Dünger anmixen
- Außerdem: Schaufel, Gartenhandschuhe
- Lage checken für das Beratungsgespräch beim Pflanzenhändler: Wie viel Sonne bekommt Euer Balkon oder Eure Terrasse? Wie groß sind Eure Kübel? Diese Faktoren beeinflussen die Wahl der Pflanzen, die Ihr gut anbauen könnt
- Und last, but not least: Jungpflanzen Eurer Wahl besorgen: Dill, Minze, Rosmarin, Thymian, Salbei, Cocktailtomaten, Buschtomaten, Rauke, Spinat, Mangold, Pflücksalat, Peperoni, Mini-Paprika – worauf Ihr Lust habt!
- Zwischendurch nicht vergessen: Alle zwei, drei Tage (je nach Sonneneinstrahlung und Wetter) eine Gießkanne voll mit Wasser
Wichtig: Löcher im Kübel
Ich habe runde Pflanzenkübel besorgt, die unten bereits einige Löcher hatten. Um wirklich auf Nummer sicher zu gehen, dass angestautes Wasser auch zuverlässig ablaufen kann, habe ich die schmalen Löcher mit der Gartenschere noch etwas erweitert. Gerade bei mediterranen Pflanzen, wie zum Beispiel Thymian oder Rosmarin, die nicht zu feucht werden dürfen, ist die Sache entscheidend: Nur so lässt sich bei Regenphasen verhindern, dass die Kräuter zu nass werden und gut weiter wachsen und gedeihen.
Wer kann mit wem?
Wobei wir schon bei einem weiteren wichtigen Punkt wären: Jede Pflanze ist anders! Tatsächlich solltet Ihr aufpassen, welche Pflanzen ihr zusammen in einen Kübel packt. Minze und Rosmarin vertragen sich zum Beispiel nicht. Die Minze braucht feuchte Erde, Rosmarin mag es fast lieber trocken und braucht deutlich weniger Wasser. Ihr seid auf der sicheren Seite, wenn Ihr für jede Pflanze einen eigenen Kübel plant – so habt ihr garantiert den Überblick und für jede Pflanze die perfekte Versorgung.
Lasst Euch beraten, was auf Eurem Balkon oder Eurer Terrasse am besten funktioniert! Ich habe meine Pflanzen von den Gemüsegärtnern aus Kalkriese bei Osnabrück, einem Bio-Gemüse-Betrieb, der auf den Wochenmärkten in Osnabrück und Umgebung jetzt in der Pflanz-Zeit auch allerhand Jungpflanzen anbietet. Schaut, dass Ihr auch einen Betrieb Eures Vertrauens findet und unbedingt auch das Wissen und die Beratung in Anspruch nehmt. Oft sind es kleine Tipps und Tricks, die schon sehr viel weiterhelfen.
Wie viel Zeit möchte ich investieren?
So habe ich mich zum Beispiel entschieden, keine Cocktailtomaten zu nehmen, die über den Sommer hinweg einfach mehr Pflege benötigen als Buschtomaten. Buschtomaten wachsen nicht in die Höhe, müssen daher auch nicht gestützt werden und sind insgesamt einfach etwas unkomplizierter als ihre kleinen, süßen Verwandten. Ob sie genauso gut schmecken? Ich werde es hoffentlich bald testen können…
So einfach?!
Und das war’s schon, mehr muss man nicht wissen?! – Habe ich mich auch gefragt! Aber nein, offenbar ist das schon alles: Gelöcherte Kübel, leicht gedüngte Bio-Erde, Jungpflanzen, Wasser und ein bisschen Know-How wer mit dem und mit wem besser nicht…. That’s it!
Mediterrane Kräuter ticken anders!
Was die Wer-mit-wem-Frage angeht: Als Faustformel könnt ihr Euch merken, dass mediterrane Kräuter untereinander gut können, da sie ähnlich wenig Wasser brauchen. Salat, Tomaten, aber auch Kräuter, wie Dill, Minze & Co. brauchen mehr Flüssigkeit und sind in Balkonkästen daher auch einfacher zu kombinieren. Meist verraten auch die kleinen Schildchen bei den Pflanzen schon ein paar Fakten zu den optimalen Pflege-Bedingungen.
WERBUNG: Für diesen Beitrag haben mich die Gemüsegärtner aus Kalkriese bei Osnabrück beraten – vielen Dank für die guten Tipps! Der Bio-Gemüse-Betrieb verkauft im Osnabrücker Land bereits seit 30 Jahren selbst angebautes Bio-Gemüse und ergänzt das hauseigene Angebot mit Bio-Produkten (Brot, Eier, Jungpflanzen, Spargel etc.) von befreundeten Partnern aus der Umgebung. In der Region kommen die Produkte auch in Form von Gemüsekisten Woche für Woche ins Haus oder man besucht die Gemüsegärtner auf einem der Osnabrücker Wochenmärkte.